Verantwortungsvolle Zucht oder Vermehrer?

Mit dieser Übersicht möchte ich euch zeigen, woran man eine Verantwortungsvolle und verantwortungsbewusste Zucht erkennt und wo genau die Unterschiede zu einem Vermehrer liegen. Leider wurden auch wir (vermutlich aufgrund der Anzahl unserer Hunde) auch schon als Vermehrer bezeichnet. Diese Tabelle gibt aber hoffentlich Aufschluss darüber, wieso ich mit gutem Gewissen sagen kann, dass wir das nicht sind, auch wenn wir ein größeres Rudel haben.
Vielleicht dient sie auch dem Ein oder Anderen von euch als Leitfaden, um eine gute Zucht zu finden, wenn ihr auf der Suche seid.

Verantwortungsvolle Zucht

  • mit Sinn und Verstand geplante Würfe
  • Tiere gehören in und zur Familie
  • Hunde sind nicht irgendwo eingesperrt (Zwinger, Schuppen, Stall oder abgeschottete Zimmer ohne Anschluss)
  • zeigt sich transparent
  • hat Ziele für die Zucht
  • Tiere sind vollständig untersucht, getestet und zuchttauglich
  • gehört einem Verein an, in dem es Regeln und Vorgaben gibt
  • brennt mit großer Begeisterung für eine Rasse
  • breitet die Welpen bestmöglich auf die Welt vor
  • legt wert auf die Gesundheit und Aufzucht seiner Welpen
  • kennt mögliche Schwächen seiner Linie und arbeitet die Stärken heraus (Charakter, Aussehen und Gesundheit)
  • verpaart in diesem Wissen Elterntiere, die sich diesbezüglich ergänzen
  • führt oft Untersuchungen durch, die Über die Vorschriften hinausgehen
  • die Hunde werden regelmäßig untersucht
  • eigene Hunde sind gut erzogen
  • eigene Hunde werden entsprechend ausgelastet und gefördert
  • angemeldete, abgenommene und erlaubte Zucht
  • kann diese Erlaubnis und sämtliche Nachweise vorlegen
  • bildet sich regelmäßig weiter
  • wählt seine zukünftigen Welpenbesitzer sehr sorgfältig aus
  • zeigt Liebe und Fürsorge während der Aufzucht und bis ans Lebensende
  • bleibt weiterhin Ansprechpartner
  • erkundigt sich selbstständig auch nach dem Umzug nach den Welpen
  • macht sich jederzeit Gedanken um seine Nachzuchten
  • wäre immer bereit zu helfen
  • schaut, wie seine Nachzuchten sich entwickeln
  • würde einen seiner Hunde nur weggeben, wenn es zwingend erforderlich wäre (Beißerei, Unverträglichkeit, Kämpfe oder gesundheitliche Ursachen)
  • alle Welpen und „Farben“ haben den selben Preis, da der Aufwand und die Ausgaben die selben sind

Vermehrer

  • Würfe, die möglichst viel Gewinn abwerfen, ganz besondere Farben
  • hält Hunde und Welpen ohne direkten Familienanschluss
  • Geld steht über allem
  • zeigt sich verdeckt, ist untransparent
  • Welpen und eigene Tiere sind nicht so wichtig
  • oftmals keine Untersuchungen der Welpen und eigenen Tiere
  • die Tiere sind oft sich selbst überlassen
  • zu viele Würfe, zu kurze Pausen
  • kann die Umstände und sein Tun gut vertuschen
  • interessiert nicht, wie seine Welpen später leben werden
  • Hündin ist nicht zu sehen
  • keinen Zusammenhang der Vorfahren, keine oder merkwürdige Abstammung
  • planlose Verpaarungen oder gesundheitliche Aspekte
  • keinen Überblick mehr über Daten (Alter, Geburtstag, Impfung, Entwurmung)
  • kein Interesse an bestehendem Kontakt nach dem Auszug
  • züchten oft mehr Rassen
  • meistens bei Moderassen anzutreffen
  • wechselt die Rasse nach Beliebtheit
  • nimmt für seltene und besondere Farben mehr Geld, auch trotz möglichen gesundheitlichen Risiken
  • Quantität statt Qualität
  • tut das Nötigste um sich "Züchter" nennen zu dürfen
  • das Wissen ist laienhaft
  • an Weiterbildungen liegt ihnen nichts
  • nur interessiert am eigenen Wohlergehen (finanziell)
  • auch unter einem Dachverband im Verein möglich (schwarze Schafe gibt es leider überall)
  • geben eigene Hunde weg, wenn zuchtuntauglich oder aufgebraucht

Diese Stichpunkte sind sowohl durch eure Erfahrungen, als auch durch meine Sicht auf die Dinge entstanden und ich kann mir vorstellen, sie werden mit der Zeit noch ergänzt. Hierbei sei wohl bemerkt, dass gerade auf der Vermehrerseite nicht immer alle Punkte gegeben sein müssen. Einige dieser Punkte reichen schon aus, um sich vielleicht doch nach einer anderen Zuchtstätte umzusehen. Das wichtigste ist immer, dass ihr euch immer auf euer Bauchgefühl verlassen solltet. Wenn euch etwas merkwürdig vorkommt, dann hört darauf und kauft niemals Welpen aus Mitleid. Natürlich hat es jeder verdient, egal unter welchen Umständen er auf die Welt kam, aber ihr unterstützt es, dass es diese Vermehrer und Hinterhofzuchten weiterhin geben wird.

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